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Verpflichtungen und Reisen in die Umgebung

Nun begleitete ich meine Schwiegermutter, die nach Petersburg zurückkehrte, um dort meine Ankunft mit den Kindern zu erwarten. Zum Ende des Sommers kam die Großfürstin Helena Pawlowna nach Wiesbaden und wollte eine Panichida am Grab ihrer Tochter hören. Damals befand sich der Leichnam der Großfürstin in der städtischen katholischen Kirche. Da sofort nach ihrem Tode beschlossen wurde, in Wiesbaden eine russische Kirche zu bauen, wo der Sarg mit der Verstorbenen ewige Ruhe finden sollte, wurde vorläufig ein Platz in der evangelischen Kirche geschaffen, wo wir unter der Orgel Panichiden halten konnten. Doch diese Kirche wurde in Folge der Unaufmerksamkeit von Arbeitern, die zur Ausbesserung des Daches unmittelbar unter der Kuppel ein Feuer entzündeten, bei hellichtem Tage ein Opfer der Flammen, die sie in weniger als einer Stunde völlig zerstörten. Den Sarg der Großfürstin konnte man nur mit Mühe aus der schon brennenden Kirche heraustragen, und in die katholische Kirche überführen. Hier wurde ebenfalls ein Raum in der Nähe des Altars eingerichtet, an dem wir genauso frei Panichiden halten konnten. Hierher kam auch die Großfürstin Helena Pawlowna. Sie wurde am Eingang zur Kirche von dem katholischen Priester begrüßt, der auch bei unserer Panichida zugegen war. Nach der Panichida wandte sich die Großfürstin zu mir mit den Worten: “Wie froh bin ich, dass der Körper meiner Tochter jetzt in der katholischen Kirche ruht, und nicht bei den Protestanten, die unsere Gebete für die Verstorbenen nicht verstehen, und nicht anerkennen!” Ich verneigte mich und dachte: “Gut, dass der katholische Pater nicht versteht, was die Großfürstin sagt, die selbst von Haus aus Protestantin war. Sonst würde er das mit Schadenfreude einem Protestanten erzählen und es würde bis zum Herzog gelangen.” Wie groß war meine Verwunderung, als die Großfürstin sich an den bei uns stehenden Katholiken wandte, und das selbst auf Deutsch wiederholte! In der Folge erhielt ich, als ich mich vor der Abreise nach Russland von dem örtlichen protestantischen Bischof verabschiedete, in schärfstem Ton den Auftrag, die Großfürstin Helena Pawlowna daran zu erinnern, dass der Körper ihrer Tochter einige Jahre in der evangelischen Kirche geruht hatte, dass diese Kirche abgebrannt war, und dass man jetzt mit freiwilligen Spenden eine neue Kirche baut. Ich weiß nicht, ob die Großfürstin daraufhin etwas für den Bau der evangelischen Kirche spendete, aber für die katholische Kirche hinterlegte sie bei dem Besuch des Sarges ihrer Tochter eine namhafte Spende.”...

 

Nach meiner Rückkehr aus Russland wurde ich in Wiesbaden mit Anteilnahme und Freude sowohl von meinen Gemeindemitgliedern als auch meinen Vorgesetzten in der Frankfurter Gesandtschaft begrüßt, wo jetzt neben meinem guten Freund D.G. Glinka ein neuer Vorgesetzter in Person des Fürsten A.M. Gortschakow hinzugekommen war, welcher neben seinem Posten in Stuttgart gleichzeitig zum Deutschen Bund in Frankfurt kommandiert war. Wieder begannen die Verpflichtungen und Reisen in die Umgebung. So wurde ich unter anderem eingeladen, mit dem übrigen Klerus nach Baden-Baden zu der Großfürstin Maria Nikolajewna zu kommen. Es war am 6. August, ihrem Geburtstag, und wir fuhren tags zuvor mit der Eisenbahn los. In Karlsruhe angelangt, erfuhren wir jedoch, dass wir nicht weiterfahren konnten, da der starke Regen am Vortag die Brücken zerstört und die Eisenbahngleise beschädigt hatte. So beschlossen wir, auf Rädern nach Baden-Baden zu fahren. Man gab uns dazu einen Omnibus, denn wir waren zu sechst, und wir fuhren los. Als wir uns jedoch Baden näherten, hörten wir, dass es keinerlei Möglichkeit gab, dort hinzugelangen, da im Oostal alle Brücken zerstört und beschädigt waren. Was sollten wir nun tun? Für uns war das Wichtigste, zu dem Festtag anzukommen; sonst hätten wir zurückfahren müssen. Da sagte uns jemand, dass es noch eine Möglichkeit gibt, über die Berge nach Baden zu kommen, und wir nahmen gleich die Kutschen und kamen über den Berg Merkur spät nachts und glücklich in der Stadt an. Unsere heroische Reise wurde mit Anerkennung belohnt, und wir wurden von Ihrer Hoheit reichlich entgolten. Fürst Gortschakow schickte uns eine finanzielle Belohnung für den Chor und fügte hinzu, dass “es Ihrer Kaiserlichen Hoheit gefiel, mir als Zeichen Ihrer persönlichen Aufmerksamkeit einen Brillantring zu schenken”. Dies war die zweite Auszeichnung in Form von Brillanten, die ich von fürstlichen Personen erhielt. Die erste bestand aus einem Kreuz mit wertvollen Steinen, das ich nach dem Tod der Großfürstin Elisabeth Michailowna von dem Großfürsten Michail Pawlowitsch in Erinnerung an meinen Dienst bei Ihrer Hoheit erhielt. Später ergossen sich diese wertvollen Auszeichnungen häufig wie ein ganzer Regen über mich, und wenn ich alles aufgehoben hätte, so würde dies ein bemerkenswertes Kapital darstellen. Doch ich konnte Geld nicht anhäufen, und fühlte mich nicht im Stande, bei besonderen Anlässen Hilfe zu erbitten, sondern verwandelte diese Dinge in Geld und verwandte sie für meine Bedürfnisse. So kostete mich zum Beispiel jede meiner Reisen nach Russland ein Brillantkreuz, und einige der für diese Geschenke angesammelten Summen zerflossen in den Händen mir nahestehender Menschen, denen ich sie zur Aufbewahrung anvertraut hatte.